Benamargosa in der Axarquia
Benamargosa als Zentrum im Tal, am gleichnamigen Fluß liegend, ist eingebettet in einer ländlich bäuerlichen Gegend. Der Fluß, gleichzeitig Lebensader, entwickelt sich zur Regenzeit schnell zu einem reissenden Strom. In dieser Zeit spendet er Wasser, füllt Brunnen und Wasserbehälter.
Der Dorfkern liegt etwa 90m über dem Meeresspiegel, die Berge rechts und links des Tales steigen auf eine Höhe von 550 m an. Das warme Klima ermöglicht mehr als eine Ernte im Jahr. An den Berghängen rund um das Dorf wurden traditionell Weinstöcke angebaut, hauptsächlich die bekannte Malaga-Traube, die zur Herstellung der berühmten Rosinen dient. Diese ursprüngliche Bewirtschaftung, auch mit Johannisbrot-, Oliven- und Mandelbäumen wird zunehmend durch Mangos und Avocados ersetzt. Landwirtschaft ist die Haupteinnahmequelle der Bevölkerung. Obwohl diese zunehmend industriell betrieben wird, gibt es immer noch Landarbeiter, die früh mit ihrem Maultier auf die steilen Felder ziehen um mit der Hacke den steinigen Boden zu bearbeiten.
Die meisten der ca. 1700 Einwohner konzentrieren sich im Dorf, dazu kommen kleine, verstreut liegende Gehöfte und Ferienhäuser. Benamargosa ist das Zentrum, morgens nach Sonnenaufgang ziehen sternförmig die Bauern und Arbeiter auf ihre Fincas, zu Fuss, mit dem Moped, auf dem Maultier oder im Pickup. Abends trifft sich dann alles wieder im Dorf, auf der Strasse, in den vielen Bars, vor dem Kiosk oder im Supermarkt, das Tagesgeschehen wird diskutiert und kommentiert.
Geschichte
Die verschachtelten Häuser und engen Straßen winden sich den Berg hinauf und sind typisch für die traditionelle Bauweise der maurischen Epoche. Die ersten geschichtlichen Zeugnisse stammen aus den 15.Jahrhundert. Das historische Juwel des Dorfes, die Kirche der Encarnacion wurde bereits im 16.Jahrhundert gegründet. Im 19.Jahrhundert war Benamargosa berühmt für seine Trauben und hatte 4000 Einwohner. Nach einer Krankheit, der fast alle Weinstöcke zum Opfer fielen, sank die Bevölkerung innerhalb weniger Jahre auf 700. Während des spanischen Bürgerkriegs (1936-39) entwickelte sich Benamargosa durch den Schmuggel von Tabak zu einem eigenen kleinen Wirtschaftszentrum, in Anlehnung daran, wird Benamargosa auch als „Das kleine Gibraltar“ bezeichnet.